Cannes, Frankreich, ist das Juwel der französischen Riviera. Bildnachweis: Mairie de Cannes

Cannes: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr

Komm mit auf eine Tour und entdecke, was du in diesem Juwel an der Côte d'Azur alles unternehmen und besichtigen kannst

by Nicola Williams

Die Zeiten, in denen Cannes – und vor allem die Croisette – ausschließlich den Reichen und Schönen vorbehalten war, sind längst passé. Spannende Entwicklungsprojekte in der historischen Stadt an der Côte d’Azur haben sensationelle neue Hotspots hervorgebracht, in denen man wunderbar essen, trinken und bis zum Morgengrauen tanzen kann. 

Seit den wilden 1830er Jahren, in denen der englische Adel in Strömen ans azurblaue Mittelmeer reiste, um das außergewöhnliche Licht, die Schönheit und die Wärme dieser Gegend zu genießen, ist Cannes das Highlife-Epizentrum. Mit dem Start des weltberühmten Filmfestivals von Cannes im Jahr 1946 und der Entourage an Hollywood-Stars war das Schicksal der kleinen Stadt am Meer endgültig besiegelt. Heute tummeln sich in den Luxushotels und den mit Sternen geschmückten gastronomischen Tempeln, in den trendigen Bars, an den Stränden und in den Jachthäfen VIPs und Bonvivants, die ein Stück vom Promileben ergattern wollen.

Auf dem roten Teppich an der Croisette auf den Spuren der Filmstars zu wandeln, gehört in Cannes zum guten Ton. Doch hinter den extravaganten Kulissen lockt das ehemals winzige Fischerdorf mit einer schmucken Altstadt und einer Küste, die von wunderschönen kleinen Inseln gesäumt wird. Der moderne Port Pierre Canto wurde 2021 zu einem schicken, von Palmen beschatteten Jachthafen umgestaltet, und 2023 wird der ikonische Pool-Casino-Komplex Palm Beach aus den 1920er Jahren seinen sensationellen Aufstieg aus der Asche als glamouröse Location für die moderne, hippe Szene vollenden. Hier sind unsere Top-Tipps für Cannes!

Cannes

Essen: Cannes

Die Restaurantszene in Cannes hat für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas zu bieten – von glamouröser Grandezza bis zu unprätentiöser Gemütlichkeit. Der überdachte Lebensmittelmarkt Marché Forville ist ein wahrer Schmelztiegel – hier trifft man bodenständige Fischer und Bauern aber auch Sterneköche auf der Suche nach lokalen Delikatessen. Du solltest unbedingt einen Abstecher zum Markt machen! 

Jedes Viertel hat seinen eigenen kulinarischen Charakter. Der Fang des Tages, der jeden Morgen von den Booten an den Kais rund um den Vieux Port verkauft wird, versorgt die traditionellen Lokale in Le Suquet. Das Aux Bons Enfants, das seit 1935 von der Familie Giorsetti geführt wird, ist eines der typischen Restaurants mit Dorfcharakter, die im ältesten Viertel von Cannes traditionelle provenzalische Küche servieren.

Westlich von Le Suquet, mit Blick auf ein Stück Strand (Plage du Midi), das die meisten Cannes-Neulinge übersehen, sorgt der israelische Küchenchef Eyal Shani im Hôtel Belle Plage mit seiner aromatischen israelisch-libanesisch-mediterranen Fusion-Küche für Furore. Zu den Highlights, die du im Restaurant Bella, in der Rooftop-Bar oder im Garten der Villa genießen kannst, gehören auf Holzkohle gerösteter Spargel, Carpaccio vom Tintenfisch und Sashimi vom Gelbschwanz.

In den kosmopolitischen Bistros, Cafés und Brunch-Locations im angesagten Viertel Carré d’Or rund um die Rue du Commandant André tummeln sich die Promis. Ganz in der Nähe liegt das Rosana – die jüngste Neueröffnung, die den internationalen Jetset mit Menüs rund um die Uhr und Shared-Plate-Gerichten mit einer Prise kalifornischem Flair umwirbt. Am Palm Beach findest du das La Petite Maison aus Nizza, den aktuellen Hotspot für Menschen aller Couleur.

Mindestens einmal aber solltest du dir ein luxuriöses Mittagessen am Strand der Croisette gönnen – das gehört zum südfranzösischen Lebensgefühl einfach dazu. Die legendäre Strandpromenade wurde erst vor Kurzem erweitert, sodass man jetzt das ganze Jahr über am Strand essen kann. Wenn du einen spektakulären Blick auf den Strand und das Meer genießen möchtest, solltest du einen Tisch im Restaurant La Palme d’Or im ersten Stock des Hôtel Martinez reservieren. Sowohl die Gerichte als auch das Keramikgeschirr, das der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Küchenchefs Christian Sinicropi selbst entwirft, sind wahre Meisterwerke.

Sehenswürdigkeiten: Cannes

Was kann man in Cannes unternehmen? Der Inbegriff von Vergnügen an der glamourösen Uferpromenade La Croisette besteht darin, die schnellen Autos zu bewundern, die an der palmengesäumten Promenade entlang cruisen, Promis zu beobachten oder bei einem Schaufensterbummel die neueste Haute-Couture in den Boutiquen zu bewundern. Am westlichen Ende des Boulevards, direkt am Meer, liegt der Palais des Festivals et des Congrès – ein vergleichsweise hässlicher Bau, in dem jedes Jahr im Mai das glanzvollste Filmfestival der Welt stattfindet. Ein Großteil der hedonistischen, 3 km langen Promenade ist allerdings privaten Sandstränden vorbehalten.

Das historische Altstadtviertel Le Suquet bildet einen beruhigenden Gegenpol zur hektischen Croisette. Du kannst online eine Tour mit einem so genannten Cannes Greeter buchen, um das Viertel zusammen mit einem Einheimischen zu erkunden. Enge Gassen führen hinauf zur Kirche aus dem 17. Jahrhundert und weiter zum Musée de la Castre, einem exzellent konzipierten Museum für moderne Kunst und Archäologie, das in einer mittelalterlichen Burg beheimatet ist. Die Aussicht auf die Stadt und die Bucht von den Festungsmauern und Türmen ist den Aufstieg allemal wert.

Im Anschluss kannst du ein Boot vom Vieux Port zur Île des Lérins nehmen. Seit dem 5. Jahrhundert bewirtschaften die Mönche der Île St-Honorat die Weinberge und die mediterrane Vegetation der Insel, um Wein und Liköre zu produzieren. Die große Schwester, die Île Ste-Marguerite, beeindruckt mit wilden Stränden, einem Festungsgefängnis und einem Museum, das dem geheimnisvollen „Mann mit der eisernen Maske“ gewidmet ist, der hier im 17. Jahrhundert inhaftiert war. An der Südküste der Insel können Kunstfans mit Schnorchel und Maske zum tollen neuen Écomusée sous-marin de Cannes abtauchen – einem ökologischen Unterwassermuseum mit Skulpturen des bekannten britischen Künstlers Jason deCaires Taylor.

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Im Sommer, wenn die Sonne untergeht und die Hitze des Tages nachlässt, locken Cocktails im Freien in einer der Rooftop-Bars im Hafen Port Pierre Canto. Im tropisch angehauchten Cloude Nine by Bâoli oder in der aus Paris berühmten Harry’s New York Bar kannst du dich unter dem Sternenhimmel unter die Stars mischen.

Unterkunft: Cannes

Okko Cannes

Es ist gar nicht so leicht, in Cannes nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Aber in diesem Lifestyle-Hotel, in dem Funktionalität und Design eine wunderbare Verbindung eingehen, findest du nach aufregenden Tagen die nötige Ruhe. „Vier Sterne, keine Wolke“ ist das Versprechen des französischen Hoteliers Okko, das sein Haus im Inneren des Bahnhofs zu 100 % einhält.

Die 125 kompakten Doppelzimmer sind in strahlendem Weiß gehalten und mit einem Schreibtisch und einer Wand mit weißen Lamellen ausgestattet, die den Schlafbereich vom Badezimmer trennt. Gäste dürfen sich auf die in Frankreich hergestellten Pflegeprodukte der Biomarke Huygens und die maßgefertigten Möbel des Pariser Designers Patrick Norguet in der großzügigen Lounge „Le Club“ freuen, die ihnen rund um die Uhr offensteht. Das pièce de résistance im Okko aber ist der kostenlose Aperitif, der jeden Abend in der Lounge oder auf der Dachterrasse mit Blick auf die Skyline von Cannes zusammen mit jeder Menge Knabbereien serviert wird.

Hôtel de Provence

Cannes ist nicht gerade billig, aber Besucher, die sich ein bisschen auskennen, können ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis finden. Dieses familiengeführte Hotel zum Beispiel versteckt sich in einem Wohnviertel, etwas abseits vom Trubel der Croisette. Lavendelblau gestrichene Fensterläden aus Holz und eine apricotfarbene Fassade mit schmiedeeisernen Balkonen verleihen der Drei-Sterne-Villa echten provenzalischen Charme – ebenso wie der ummauerte Garten, in dem man im Sommer unter Palmen entspannen kann. Die Doppelzimmer sind in zarten Farben gehalten und dezent möbliert. Das Penthouse auf dem Dach hat sogar eine Privatterrasse mit wunderschönem Ausblick. Das Hôtel de Provence bietet aber auch Studios und Apartments für Selbstversorger an – eine optimale Alternative für kleinere Budgets.

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