Museen von Weltrang und ein beeindruckendes musikalisches Erbe, das bis heute weiterlebt: Man merkt sofort, warum die „Scousers“ ihre Stadt so lieben und Liverpool als eine der freundlichsten Städte Englands gilt.
Von den heftigen Rivalitäten im Fußball einmal abgesehen, ist Liverpool eine extrem einladende und lebendige Metropole. Es gibt jede Menge zu entdecken und zu erleben, das reicht von farbenfroher, moderner Kunst über Party-Hotels bis hin zu einer wachsenden Streetfood-Szene.
Essen: Liverpool
Noch wartet Liverpool auf seinen ersten Michelin-Stern. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, nicht zuletzt dank Institutionen wie der von Küchenchef und Förderer Paul Askew gegründeten The Art School. Hier setzt man nicht nur auf die Spezialitäten der lokalen Produzenten – The Art School hat schon viele preisgekrönte Köche hervorgebracht. Außerdem gibt es in der Kochschule einen privaten Speisesaal, der Askews verstorbener Mutter und ihrer gemeinsamen Liebe zum berühmten Detektiv Sherlock Holmes gewidmet ist.


Nach Erfolgen in Schottland, Nordirland und Manchester beschloss auch der schottisch-italienische Koch Nico Simeone einen Ableger seines Konzept-Restaurants Six by Nico in Liverpool zu eröffnen. Wenn du auf der Suche nach einem authentischen Restaurant bist, in dem dir garantiert nicht so schnell langweilig wird, ist das Six by Nico genau das Richtige. Denn hier gibt es unter anderem ein sechsgängiges Degustationsmenü, das alle sechs Wochen wechselt.


Wer es etwas zwangloser mag, sollte sich zum Baltic Market im quirligen Baltic Triangle aufmachen, dem ersten Street Food-Mekka Liverpools, auf dem immer wieder neue Köche und Köchinnen ihre Köstlichkeiten anbieten. Doch hier werden nicht nur junge kulinarische Talente gefördert: Jeden Samstagabend spielen Live-Bands, sonntags gibt es einen Bauern- und Flohmarkt und man kann grundsätzlich immer tolle Drinks genießen.
Eine weitere spannende Destination für Genießer ist das Mowgli, dessen Gründerin, die ehemalige Anwältin Nisha Katona, ein paar Dinge über echtes indisches Streetfood klarstellen möchte. Zu den einfachen und oft veganen Gerichten im Mowgli gehören zum Beispiel Butter Chicken oder Red Lentil Dhal.

Sehenswürdigkeiten: Liverpool
Nicht ohne Grund wurde Liverpool 2008 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Alle paar Meter stößt man auf ein Museum oder eine Galerie von Weltrang. Wenn du dich für zeitgenössische Kunst interessierst, solltest du unbedingt die in einem umgebauten Lagerhaus am Royal Albert Dock gelegene „Tate of the North“ besuchen. Jedes Jahr bestaunen 600.000 Besucher die Werke von Keith Haring, Yves Klein und Jackson Pollock und lassen im von Sir Peter Blake (der das berühmte Cover des Beatles-Albums Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band mitgestaltet hat) designten Café die Seele baumeln.


Die Walker Art Gallery befindet sich nicht nur in einem der prachtvollsten Gebäude der Stadt, ihre Sammlung umfasst auch ein paar richtig große Namen wie Rembrandt, David Hockney und Banksy.
Du bist eher für McCartney als für Monet zu haben? Dann wirst du vom musikalischen Erbe Liverpools begeistert sein. Im Albert Dock gibt es die größte ständige Beatles-Ausstellung der Welt zu sehen. Und überall in der Stadt, von den Stammkneipen von John Lennon und seinen Band-Kollegen (die Philharmonic Dining Rooms gehören immer noch zu den schönsten der Stadt) bis zu den Clubs, in denen sie früher auftraten, wird an die „Fab Four“ erinnert. Für die Nostalgiefreunde unter euch sei der beliebte Cavern Club wärmstens empfohlen. Das legendäre „Wohnzimmer“ der Beatles (in den 1960er Jahren traten sie hier fast 300 mal auf) ist eine wahre Kultstätte unter Musikern. Adele, Oasis und Sir Paul McCartney gehören zu den schillernden Besuchern.
Unterkunft: Liverpool
Hope Street Hotel
Seit der Eröffnung im Jahr 2003 ist das Hope Street Hotel ein beliebter Rückzugsort. Mit seinem coolen Scandi-Design, den vielen Holzmöbeln und freiliegenden Backsteinen sieht es auch heute noch genauso modern aus wie vor 17 Jahren. Dazu gibt es ein hoteleigenes und mit 2 AA-Rosetten ausgezeichnetes Restaurant. Kein Wunder, dass dieses Hotel den Test der Zeit so mühelos überstanden hat.


The Shankly Hotel
Quasi am anderen Ende des Designspektrums liegt das The Shankly Hotel. Kühlen Minimalismus sucht man hier vergebens: In diesem selbsternannten Partyhotel gibt es keine Farbe und keinen Stoff, die nicht in den Gästezimmern wiederzufinden wären. Neben Dschungel- und Meeresthemen gibt es auch Zimmer mit eigenem Pool, mit Bar oder sogar mit einem privaten Nachtclub. Die sogenannten „Party Rooms“ mit mehreren Betten bieten Platz für bis zu 24 Gäste, zum Beispiel im Rahmen von privaten Feiern.
Im The Shankly Hotel erwarten dich prachtvolle Textilien. Credit: Booking.com Der Shankly ist nicht unbedingt für seinen Minimalismus bekannt. Credit: Booking.com