Wenn du noch nicht die Schönheit von Edinburgh entdeckt hast, dann wird es höchste Zeit! Credit: Gabriele Stravinskaite/Unsplash

Edinburgh: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr

Jenseits von Dudelsäcken und des Kilt-Kitschs erwartet dich eine Stadt von seltener Schönheit und reicher Geschichte

by Joey Tyson

Eine Sammlung von Sandsteintürmen, die über Hügel und längst erloschene Vulkane ragen und sich auf den purpurblauen Firth of Forth in Edinburgh, Schottland, ergießen, sind eine seltene Schönheit. Die Straßen erzählen von einer langen Geschichte, mit hohen mittelalterlichen Mietskasernen und eleganten georgianischen Stadthäusern, die die Konturen seiner vielen Gipfel und Senken nachzeichnen. Von einer unvollendeten Akropolis bis hin zu den gotischen Kathedralen ist Edinburghs Vergangenheit unübersehbar.

Edinburgh ist eine Stadt von enormer Vielfalt, aber dennoch leicht zu Fuß zu erkunden. An einem Tag kannst du zu Fuß die Gipfel von kleinen Bergen, die Hallen der königlichen Galerien und die vielen Kopfsteinpflastergassen erkunden. Wage dich über die Royal Mile hinaus und stolpere über einmalige Whisky-Bars und versteckte Aussichten auf den Hügeln. Einige von Edinburghs besten Sehenswürdigkeiten sind in den umliegenden Stadtvierteln angesiedelt, weit weg von wehklagenden Dudelsäcken und geschäftigen Menschenmassen.

Wann immer du auch kommst, ob du das weltberühmte Festival besuchst oder einen Kurzurlaub machst, du wirst eine Stadt für alle Gelegenheiten vorfinden, die von offenen, geselligen Menschen bewohnt wird. Aber mach dir sich keine Sorgen, alles auf einer Reise erleben zu müssen – Edinburgh ist immer auch einen weiteren Besuch wert.

Edinburgh

Essen: Edinburgh

Mit mehr Restaurants pro Kopf als jede andere Stadt im Vereinigten Königreich findest du in Edinburgh eine Fülle von Restaurants, die mehr als Haggis anbieten.

The Gardener’s Cottage in der Nähe von Calton Hill steht an der Spitze der wachsenden nachhaltigen Restaurantszene der Stadt, mit einer ständig wechselnden, saisonalen Speisekarte, die direkt aus den Kleingärten außerhalb der Stadt gepflückt wird. In einem gemütlichen Steinhaus aus dem 17. Jahrhundert essen die Gäste Schulter an Schulter auf langen Holztischen. Alles, was hier nicht angebaut wird, wird sorgfältig von den besten lokalen Produzenten bezogen. Schau zum Mittagessen vorbei und nutze die supergünstigen Menüs.


Zum Abendessen tausche das ruhige Landleben gegen das geschäftige Treiben im Delhi im Tuk Tuk in der Leven Street. Schlicht, einfach und genau die richtige Menge an Trubel erwartet dich in der indischen Straßenküche, die auf kleinen Tellern serviert wird. Die Speisekarte ist mit Klassikern aus allen Ecken des Subkontinents gefüllt (man denke an knusprige Pakoras und reichhaltige Saag-Paneer), aber es sind die kleinen Details, wie die schmetternden Bollywood-Melodien, das baufällige Dekor und die Servierteller aus Edelstahl, die diesen Ort so beliebt machen. Die BYOB-Politik trägt auch dazu bei, dass die Köstlichkeiten erschwinglich bleiben.

Edinburgh ist voll von geselligen Kneipen und eleganten Cocktailbars für einen Drink nach dem Essen, aber es wäre einfach keine Reise nach Schottland ohne mindestens einen Whisky. Besuche Canny Man’s in Morningside auf einen Dram. Die Wände dieses exzentrischen Pubs sind mit viktorianischen Erinnerungsstücken verputzt, und die Malt-Liste dieses exzentrischen Pubs ist lang genug, um Winston Churchill zu beeindrucken – die alte Gantry ist vollgestopft mit 240 Malts, die aus den entlegensten Ecken der wichtigsten Whisky-Regionen Schottlands kommen. Selbst wenn du kein großer Whiskytrinker bist, lohnt sich ein Besuch allein schon wegen der Dekoration und der entspannten Atmosphäre vor Ort.

Sehenswürdigkeiten: Edinburgh

Die schottische Hauptstadt ist ein lebendiges historisches Wunder, und selbst bei dem entspannten Spaziergang durch die verwinkelten Windungen der Altstadt wirst du etwas Sehenswertes entdecken.

Die Gewölbe der South Bridge erzählen eine andere Seite der Stadtgeschichte, indem sie in das antike Innere des alten Edinburghs blicken lassen. Ursprünglich eine ehrgeizige Ingenieurleistung, die 1788 zur Erweiterung der Stadt entworfen wurde, wurden diese feuchten, unterirdischen Höhlen schließlich zu einem Magnet für illegale Salons, Prostitution und Glücksspiel. Mit einer Fülle seltsamer Geschichten – von rumänischen Rugby-Spielern, die sich versteckt hielten, bis hin zu den geisterhaften Stimmen in der Dunkelheit – sind die Gewölbe eine seltsame, wenn auch unheimliche Art und Weise, die Vergangenheit der Stadt zu entdecken. Düstere Geschichten erfährst du auch in den Mietskasernen von Mary King’s Close, dem Ort eines besonders verheerenden Pestausbruchs im Edinburgh des 17. Jahrhunderts.

Das Theater spielt ebenfalls eine große Rolle für die Identität der Stadt. Auch außerhalb der Festspielsaison ist Edinburgh ein Mittelpunkt für alternative Aufführungen und Kreativität. Für etwas Zeitgenössisches, buche ein Ticket für eine Show im Traverse Theatre. Alles dreht sich um neues Schreiben, also erwartet dich eine theatralische Darbietung aus einer frischen schottischen Perspektive. Für ein eher klassisches Theatererlebnis (“König der Löwen” usw.) ist das Edinburgh Playhouse der perfekte Ort.
Edinburgh hat keinen Mangel an hervorragenden Museen und Galerien. Stille deinen Kunstdurst in der Schottischen Nationalgalerie. Die vom Schloss überblickbare Galerie beherbergt sowohl lokale als auch internationale Größen, von Schottlands eigenen, wie Ramsay und McTaggart, bis hin zu Größen wie Rembrandt und Turner. Anschließend besuche Dolly (das erste Säugetier, das jemals geklont wurde) im National Museum of Scotland. Der eklektische Mischmasch aus Naturgeschichte, Wissenschaft und Kultur hat es zu einem der beliebtesten Museen der Welt gemacht, doch irgendwie sind seine Dachterrasse und der weitläufige Blick über das Zentrum von Edinburgh (noch) relativ unbekannt geblieben.

Edinburgh: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr
Die Aussicht vom Arthur’s Seat wird den steilen Aufstieg entschädigen. Credit: Shutterstock

Zu diesem Zeitpunkt wirst du den obligatorischen Spaziergang entlang der Royal Mile bis zum Schloss gemacht und Arthur’s Seat gekreuzt haben. Beide bieten unglaubliche Ausblicke, aber mit einem Haken: Man muss auf dem einen Platz stehen, um den anderen zu sehen. Um Edinburghs ikonisches Paar zusammen zu sehen, musst du dir etwas mehr Mühe geben. Mache dich auf den Weg zum Blackford Hill, südlich von Morningside, um eine der schönsten Aussichten der Stadt zu genießen – beide Gipfel, umgeben von ganz Edinburgh mit dem Meer und Schottland dahinter.

Unterkunft: Edinburgh

Brooks

Es gibt keinen Mangel an grandiosen Boutique-Unterkünften in Edinburgh. Leider sind sie in der Regel mit einem hohen Preis verbunden. Viel schwieriger ist es, ein anständiges, erschwingliches Hotel im Stadtzentrum zu finden.

Brooks erfüllt alle diese drei Kriterien. Das Hotel, ein schönes viktorianisches Stadthaus im West End von Edinburgh, wurde 2013 stilvoll renoviert, wobei die Substanz des Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert trotzdem erhalten blieb. Es erwartet dich ein Hauch von schottischen Highlands – ledergebundene Stühle und die eigentümliche Geweih-Wand sowie einzigartige Vintage-Möbel und ausgefallene bedruckte Tapeten. Es ist ein preiswertes Boutique-Hotel, welches aber viel mehr bietet, als nur den günstigen Preis. Kleine Aufmerksamkeiten, wie der erschwingliche Nachmittagstee im friedlichen Innenhof und die beeindruckend bestückte Honesty Bar, fügen eine Luxusnote hinzu. Die Zimmer sind gemütlich, aber dennoch recht geräumig, und das Frühstück ist inbegriffen.

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Haymarket Hub Hotel

“Komme wegen des Standorts, bleibe wegen des kostenlosen WLAN” sollte das Motto im Haymarket Hub Hotel sein, einer modernen Kombination aus Kühle und Komfort, auch im West End. Das Hotel liegt günstig gegenüber dem Bahnhof Haymarket und bietet mit seinen einfach eingerichteten, zweifarbigen Zimmern eine gute Ausgangsbasis, um die Stadt zu erkunden. Kein Reiseführer? Kein Problem! Plane deine Freizeit, indem du das Angebot der Stadt mit der praktischen, bereitgestellten App erkundest. Zu den zusätzlichen kleinen Vergünstigungen gehören Sky-TV im Zimmer und USB-Ladegeräte. Es gibt kein Frühstück, aber das Café um die Ecke bietet eine Menge gesunder, saisonaler Optionen.