Die Kettwiger Altstadt zählt zu den schönsten Orten Essens. Credit: Shutterstock

Essen: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr

Diese charmante Stadt räumt als grüne Lunge mit dem Ruhrpott-Klischee auf und hält einige Überraschungen bereit

by Lisa Hübener

Grau, öde und trist lautet das Klischee, das in vielen Köpfen zum Ruhrpott verankert ist. Doch Essen, das als heimliche Hauptstadt des Potts gehandelt wird, bricht mit dem Vorurteil. Im Jahr 2010 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt und nur sieben Jahre später zur grünen Hauptstadt Europas gekürt, hat es erfolgreich die Wandlung von der Industriehochburg zur grünen Lunge des Ruhrpotts gemeistert. Üppige Parks, Fachwerkhäuser und faszinierende Industriegeschichte sind nur einige der Dinge, die dich positiv überraschen werden.

Essen geht auf den 850 gegründeten Frauenstift zurück und hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Wandel vollzogen. Im Spätmittelalter diente die Stadt als Waffenschmiede und wurde im 14. Jahrhundert von Kaiser Karl IV. zur freien Reichsstadt erklärt. Im Zuge der Industrialisierung Deutschlands wandelte sich Essen abermals und wurde zu einem der wichtigsten Zentren der Montanindustrie. Nachdem die Schwerindustrie Mitte der 1960er Jahre immer mehr auf dem Rückzug war, geriet auch Essen ein wenig in Vergessenheit – doch zu Unrecht.

Essen: Essen

Um lecker zu frühstücken ist der Kennedyplatz ein guter Anlaufpunkt. Rund um den Platz tummeln sich zahlreiche Cafés und Restaurants, die ein reichhaltiges Frühstücksbuffet zu einem fairen Preis anbieten. 

Etwas Außergewöhnliches erwartet dich im Essener Trautmann Arboretum, einem fünf Hektar großen Park. Am Wochenende kannst du hier ein Picknick reservieren. Du erhältst am Eingang einen gut gefüllten Picknickkorb und kannst dir dann ein lauschiges Plätzchen suchen, um es dir mit Freunden oder der Familie schmecken zu lassen. 

Vegetarier und Veganer kommen im Sattgrün auf ihre Kosten. Das Restaurant in der Innenstadt bietet leckere Variationen wie Mango-Curry mit Tofu oder herzhaften Paprikagulasch mit Soja-Geschnetzeltem.

Im Viva-la-Vida treffen Ruhrpott-Charme und spanische Köstlichkeiten aufeinander. Was erst einmal ungewöhnlich klingt, überzeugt auf ganzer Linie. Die kleine Karte spricht für die gute Qualität bei wirklich guten Preisen und so kannst du dich bei einem guten Wein in aller Ruhe durch die verschiedenen Tapas probieren.

Im SCHIFFERS im alten Löwen darfst du dich auf deutsche und europäische Speisen mit einem modernen Twist freuen. In zeitgenössisch-uriger Atmosphäre hast du die Wahl zwischen der einladenden Terrasse oder dem gemütlichen Innenbereich.

Sehenswürdigkeiten: Essen

Beginnen wir mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Zeche Zollverein. Die einst größte und leistungsstärkste Steinkohlezeche der Welt zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und gewährt spannende Einblicke in einen wichtigen Teil der Geschichte der Region. Auf dem rund 100 Hektar großen Areal befinden sich neben dem Ruhrmuseum auch ein Park, Kunstinstallationen und im Sommer sogar ein Swimming Pool. Du kannst an informativen Führungen zur Industriegeschichte teilnehmen, das Red Dot Design Museum besuchen, Konzerte erleben oder im eigenen Hotel übernachten (weitere Infos siehe unter “Verweilen”).  

Eine ebenfalls wichtige Rolle in der Geschichte Essens spielt die Industriellenfamilie Krupp, die durch die Stahlherstellung an Einfluss gewann. Wie sehr, lässt sich eindrucksvoll an der Villa Hügel erkennen. Die schlossähnliche Villa hat ganze 269 Zimmer und ist von einem 28 Hektar großen Park umgeben. Neben spannenden Informationen zur Familiengeschichte, kannst du die historischen Räume besichtigen, an wechselnden Ausstellungen und Veranstaltungen teilnehmen oder durch den Park schlendern und das hübsche Spatzenhaus bestaunen.

Wenn dir nach all dem Prunk der Sinn nach etwas Bodenständigem steht, begib dich in die Kettwiger Altstadt. Fernab vom Trubel der Großstadt hat sich Kettwig, der flächenmäßig größte Stadtteil, seinen Kleinstadtcharakter bewahrt. Die Altstadt bezaubert mit verschlungenen Gassen, blumengeschmückten Fachwerkhäusern und kleinen, liebevoll gestalteten Geschäften. Die nahegelegene Ruhr und die umliegende Natur laden zu kurzen Wanderungen ein.

Das Essener Münster erinnert an die mittelalterliche Geschichte der Stadt. Die Bischofskirche aus hellem Sandstein am Burgplatz in der Essener Innenstadt wurde nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Die Hallenkirche im gotischen Stil beherbergt die Goldene Madonna und den siebenarmigen Leuchter und zählt zu den Wahrzeichen der Stadt.

Im Museum Folkwang hingegen dreht sich alles um die Moderne. In dem von David Chipperfield entworfenen und 2010 eröffneten Neubau werden neben Gemälden, Skulpturen und Fotografien aus dem Impressionismus, Expressionismus und Surrealismus auch weitere Stilrichtungen der Modernen Kunst ausgestellt. Der Eintritt fü die ständige Ausstellung ist übrigens kostenlos.

Unterkunft: Essen

Hotel Friends Zeche Zollverein

Interessierst du dich für Industriegeschichte, ist das Hotel Friends Zeche Zollverein einfach perfekt. Auf dem Gelände des Zeche Zollvereins gelegen bist du hier buchstäblich mittendrin ohne auf Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Die Zimmer mit kostenlosem WLAN, einem Flachbildfernseher und Klimaanlage bestechen durch Industrial Chic und sorgsam ausgewählte Design-Elemente. Eigene Bäder gehören hier zum guten Ton. Einige davon sind offen im Zimmer integriert und bieten ein besonderes Ambiente. Im hauseigenen Restaurant kannst du zwischen einem kontinentalen Frühstück oder einem üppigen Buffet wählen.

Sengelmannshof

Mitten im schönen Kettwig gelegen, überzeugt der Sengelmannshof mit rustikalem Charme und einem modernen Touch. Das 1817 erbaute Fachwerkhaus liegt in einer ruhigen Gasse und bietet farblich individuell eingerichtete Zimmer mit eigenem Badezimmer, TV und kostenlosem WLAN. Im hauseigenen Restaurant werden sowohl regionale als auch internationale Speisen in urigem Ambiente angeboten, während der grüne Außenbereich und die Lounge mit Kamin zum Verweilen einladen.