California's national parks offer some of the most spectacular views of any parks in the United States. Credit: Jesse Gardner/Unsplash

Die 5 schönsten US-Nationalparks in Kalifornien

Vom Joshua Tree Nationalpark über den Yosemite Nationalpark bis zum Redwood Nationalpark – lass dich von besten US-Nationalparks in Kalifornien verzaubern

by Lisa Hübener

Während die meisten Nicht-Amerikaner von Yosemite und Yellowstone gehört haben, bieten die USA eine breite Vielfalt an weniger bekannten Nationalparks von weiten Landschaften über tiefe Wälder bis zu geschützen Küstengebieten. Vom Arches-Nationalpark in Utah über den Grand-Canyon-Nationalpark in Arizona bis zum Denali-Nationalpark und -Reservat in Alaska gibt es viel in den 50 Bundesstaaten zu entdecken. Aber Kalifornien mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und seinen Naturwundern hat einige der vielfältigsten und am leichtesten zugänglichen Nationalparks der USA, die unvergessliche Erlebnisse versprechen. 

Vom Norden bis zum Süden bieten die kalifornischen Nationalparks atemberaubende Landschaften, unberührte Natur, unvergessliche Sonnenuntergänge sowie einen nächtlichen Sternenhimmel, der zum Greifen nah scheint. Unsere Übersicht wird dir helfen, den besten US-Nationalpark in Kalifornien für dich zu finden.

Joshua Tree Nationalpark

Zerklüftete Felsformationen, skurrile Bäume (die gar keine sind) und endlose Wüstenlandschaften: Der Joshua Tree Nationalpark hat einen reizvollen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Der Joshua Tree National Park in der Nähe von Palm Springs, Kalifornien, wurde 1936 als Nationaldenkmal ausgewiesen und umfasst 3196 Quadratkilometer. 1994 wurde er zum Nationalpark erklärt. J-Tree, wie er von den Einheimischen liebevoll genannt wird, besteht aus zwei verschiedenen Wüstenlandschaften: der Colorado-Wüste mit ihren Buschlandschaften, Kakteen und Fächerpalmen und der etwas feuchteren Mojave-Wüste. Letztere ist auch die Heimat des namensgebenden Joshua Tree, der eigentlich gar kein Baum ist, sondern die größte bekannte Palmenlilienart (bis zu 18 Meter hoch).

California

Über eine Million Besucher jährlich zieht es in den Joshua Tree Nationalpark, um zu wandern, zu campen und rad zu fahren – doch die meisten kommen zum Klettern. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, der Nationalpark bietet über 8000 Kletterrouten, darunter das Wonderland of Rocks, die Jumbo Rocks und der Indian Cove.

Beliebte Anlaufpunkte im Joshua Tree Nationalpark sind das Lost Horse Valley mit der alten Mine im Zentrum des Parks oder die 49 Palm Oasis. An der Wasserstelle erwarten dich stachelige Fasskakteen, ein Palmenhain und mit etwas Glück Dickhornschafe und der orange-schwarz-gefiederte Maskentrupial. 

Key View hingegen besticht mit einer unvergleichlichen Aussicht über die Weiten des Joshua Tree Nationalparks. Von hier aus kannst du bis zum Saltonsee und bis zum Coachella Valley blicken, wo seit 1999 das weltberühmte Coachella Valley Music and Arts Festival stattfindet.

Für echtes Wild-West-Feeling sorgt eine Führung über die Desert Queen Ranch des Goldgräbers William F. Keys, der hier bis zu seinem Tode im Jahr 1969 mit seiner Familie lebte.

Pinnacles Nationalpark

Felsformationen vulkanischen Ursprungs, mediterranes Klima und immergrüne Hartlaubgehölze prägen die Landschaft des jüngsten US-Nationalparks in Kalifornien (erst seit 2013). Pinnacles ist ein beliebtes Ausflugsziel vom etwa 120 Kilometer entfernten San Jose aus.

Dem kalifornischen Kondor ist es zu verdanken, dass Pinnacles von einem Nationaldenkmal zu einem Nationalpark wurde. Der edle Vogel galt in freier Wildbahn als ausgestorben, bevor er hier 1980 wieder ausgewildert wurde. Neben dieser vom Aussterben bedrohten Spezies tummeln sich auch andere Raubvögel, zahlreiche Schmetterlingsarten und Libellen in dem 70 Quadratkilometer großen, mit Wildblumen übersäten Park.

Ein besonderes Highlight des Pinnacles Nationalparks ist das verzweigte System seltener Talushöhlen, also Höhlen, die durch in Felsspalten gefallene Gesteinsfragmente gebildet werden. Schnappe dir eine Taschenlampe und erkunde die zahlreichen Fledermäuse in den Balconies Caves im Westen des Parks oder in den Bear Gulch Caves im Osten. Der Legende nach soll hier im 19. Jahrhundert ein Bandit seinen Schatz versteckt haben – es könnte sich also auszahlen, die Augen offen zu halten.

Wer lieber auf Weitsicht setzt und kein Abenteuer scheut, wandert und klettert durch ein Felslabyrinth zu den High Peaks, den bis zu 829 Meter hohen Felsnadeln. Oben angekommen, wirst du mit einer spektakulären Aussicht auf die Felsmonolithe und die immergrüne Hügellandschaft belohnt. 

Point Reyes National Seashore

Wilde Klippen, abgelegene Strände und zuweilen eigenwilliger Nebel erwarten dich am Point Reyes National Seashore, das 1962 von John F. Kennedy eingerichtet wurde. Das knapp 290 Quadratkilometer große Schutzgebiet befindet sich auf einer Halbinsel in Marin County, etwa 55 Kilometer nördlich von San Francisco an der Küste Kaliforniens und ist mit dem Bus über die Kleinstadt Olema zu erreichen.

Wie du das Schutzgebiet erlebst, hängt sehr vom Wetter ab, denn Point Reyes ist eines der nebligsten Gebiete überhaupt. Die melancholische Ästhetik zieht an nebeligen Tage vor allem Cineasten an, denn der Point Reyes Lighthouse (1870 erbaut) und die Gegend drumherum wurden durch John Carpenters “The Fog” (1980) weltberühmt. 

An klaren Tagen hingegen ist Point Reyes National Seashore ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungssuchende aus San Francisco, die die vielen Stufen zum Leuchtturm erklimmen, um die Aussicht zu genießen und mit Glück Grauwale beobachten können.

Point Reyes National Seashore markiert den Endpunkt des American Discovery Trail, einem Fernwanderweg, der quer durch die USA führt. Folgst du einem der Wanderwege (rund 250 Kilometer insgesamt), gelangst du zum Tomales Point. Hier hast du gute Chancen die imposanten und einst fast ausgestorbenen Tule-Wapitis auf ihren Streifzügen durch die Wiesen zu sehen.

Am Chimney Beach und am Drake Beach kannst du Seeelefanten beobachten und die Abbotts Lagoon ist ein guter Ausgangspunkt für Vogelbeobachtung – angeblich wurden hier schon rund die Hälfte der nordamerikanischen Vogelarten gesichtet. Ein besonderes Erlebnis ist das Zelten am Wildcat Beach, wo du das Rauschen der Brandung hörst.

Redwood Nationalpark

Groß, größer, Mammutbäume – der Redwood Nationalpark steht ganz im Zeichen der größten Bäume der Erde. Der US-Nationalpark in Kalifornien ist an der Grenze zu Oregon angesiedelt, etwa 40 Kilometer nördlich von Eureka, wandelst du hier entlang der zerklüfteten Küste durch die bis zu 110 Meter hohen Riesen. Du erreichst den Park mit dem Redwood Coast Transit ab Eureka.

Nachdem die Goldgräber in der Region wenig Erfolg hatten, entdeckten sie schnell die Mammutbäume als “rotes Gold”. Die florierende Holzindustrie und die einsetzende Industrialisierung dezimierten die edlen Riesen, bis in den 1960er Jahren beinahe 90 Prozent des ursprünglichen Bestandes verschwunden war. Dank der enormen Anstrengungen lokaler und nationaler Naturschützer wurde das Gebiet schließlich 1968 zum Redwood Nationalpark und 1980 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Heute schützt er rund die Hälfte der noch existierenden Küstenmammutbäume auf über 550 Quadratkilometern. 

Den 13 Kilometer langen Coastal Drive erkundest du am besten mit dem Mountainbike. Er führt dich entlang der Küste vorbei an einer denkmalgeschützten Radarstation, die als Bauernhaus getarnt im Zweiten Weltkrieg vor einer japanischen Invasion warnen sollte. Nimmst du die Abzweigung zum Klamath River Lookout, hast du den perfekten Aussichtspunkt erreicht, um in der Ferne Grauwale vorbeiziehen zu sehen. Doch halte auch unterwegs die Augen offen nach dem majestätischen Roosevelt-Wapiti, Maultierhirschen, Weißkopfseeadlern, Graufüchsen und zahlreichen anderen Tieren. In Klamath angekommen, besuche den Trees of Mystery, einen Erlebnispark mit Seilbahn, die dich hinauf in die Baumwipfel der bis zu 2000 Jahre alten Riesen befördert.

Begib dich im Fern Canyon auf den Spuren von Jurassic Park (Steven Spielberg drehte hier Einstellungen des zweiten Teils). Der Home Creek fließt durch diese schmale Schlucht, deren Felswände über und über mit mächtigen Farnen und Moosen bewachsen sind. Doch nimm unbedingt wasserfestes Schuhwerk mit, um hinterher nicht mit nassen Füßen für deine IG-Schnappschüsse zu bezahlen.

Yosemite Nationalpark

Tosende Wasserfälle, imposante Granitfelsen und unvergessliche Panoramen machen den Yosemite Nationalpark zu einem der beliebtesten überhaupt. Der an den westlichen Hängen der Sierra Nevada gelegene Park wurde 1890 dank der unerbittlichen Mühen von John Muir gegründet und ist heute der drittälteste Nationalpark der USA und der Welt. Im Jahr 1984 wurde der 3000 Quadratkilometer umfassende Park zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Einen Großteil der rund vier Millionen Besucher pro Jahr wird vom Yosemite Valley angezogen, das auch als “das unvergessliche Tal” bekannt ist. Im Gegensatz zu anderen Gebieten ist das von Gletschern dramatisch geformte Tal das ganze Jahr über zugänglich und ein kostenloses Shuttle macht die Anreise umso angenehmer.

Reisende finden hier neben einem ganzen Dorf mit Unterkünften und Geschäften auch einige Attraktionen vor. Museen informieren über die Geschichte und Natur des Yosemite Nationalparks und viele beliebte Wandertouren wie der etwa 340 Kilometer lange John-Muir-Trail starten hier. Geübte Kletterer wagen sich an den El Capitan und die tosenden Wasserfälle Sentinel Fall, Ribbon Fall und Yosemite Falls sind auch nicht weit.

California

Der sechseinhalb Kilometer langen Four-Mile-Trail führt dich zum Glacier Point, der dich mit einem unvergesslichen Ausblick auf die Highlights des Parks belohnt: die Nevada Falls, die umliegende High Sierra und einige der ikonischen Berge, von denen bei Sonnenuntergang vor allem der rosa erleuchtete Half Dome heraussticht. 

Wer es ein wenig ruhiger mag, den zieht es in die Tuolumne Meadows, die Wiesenlandschaft im Hochland des Parks. Campe inmitten von zahlreichen Pflanzen und Tieren, mach ein Picknick am Ufer des Tuolumne River oder erkunde einsame Bergseen – unvergessliche Fotos inklusive.